Generationsdenken

Nachhaltiges Vermögen überdauert meist viele Generationen. Daraus ergeben sich auch viele Fragen und Herausforderungen.
Sie haben bereits konkrete Pläne für Ihre Zukunft oder sind noch auf der Suche nach dem richtigen Lösung? In einem unverbindlichen Beratungsgespräch finden wir heraus, wie wir Sie dabei am besten unterstützen können.

Interviews zur Vermögensweitergabe

In unserem Interview sprechen wir über ein wichtiges Thema: die Vermögensweitergabe. Dafür haben wir unseren Experten, Herrn Notar Mag. Michael Gradl eingeladen. Guten Tag, Herr Gradl.

Guten Tag, vielen Dank für die Einladung.

Herr Gradl, warum ist es so wichtig, sich rechtzeitig mit der Vermögensweitergabe zu beschäftigen?

Die rechtzeitige Planung der Vermögensweitergabe ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Vermögen gemäß den eigenen Wünschen und Vorstellungen weitergegeben wird. Ohne klare Regelungen kann es zu Streitigkeiten und hohen Kosten für die Erben kommen. Zudem können steuerliche Vorteile genutzt werden, wenn frühzeitig gehandelt wird.

Welche Formen der Vermögensweitergabe gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der gesetzlichen Erbfolge und der testamentarischen Erbfolge. Bei der gesetzlichen Erbfolge – also, wenn kein Testament vorliegt – wird das Vermögen, falls sich die Erben nicht einigen können, nach den gesetzlichen Vorschriften aufgeteilt. Mit einem Testament kann der Erblasser jedoch selbst bestimmen, wer was erhält. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit der Schenkung oder Übergabe zu Lebzeiten, um schon vor dem Todesfall Regelungen zu treffen.

Was sollte man bei der Erstellung eines Testaments beachten?

Ein eigenhändiges Testament sollte immer eigenhändig geschrieben und unterschrieben sein. Es ist wichtig, dass der Erblasser dabei keine Formfehler macht, da diese zur Ungültigkeit des Testaments führen können. Genau so problematisch ist aber ein formgültiges Testament, dessen Inhalt nicht verstanden wird. In vielen Fällen ist es daher ratsam, einen Notar hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind und nicht versehentlich ungewünschte Ergebnisse hervorkommen.

Was passiert, wenn kein Testament vorliegt?

Liegt kein Testament vor, tritt die gesetzliche Erbfolge in Kraft. Das bedeutet, dass das Vermögen nach den gesetzlichen Vorschriften unter den Erben aufgeteilt wird. Dies kann zu unerwünschten Ergebnissen führen, da – falls sich die Erben nicht einigen können – das Erbe einfach nach Quoten (=Brüchen) aufgeteilt wird. So kann es zum Beispiel passieren, dass ein Auto vier Eigentümer bekommt oder überhaupt jemand, der nichts hätte erben sollen, erbt.

Welche Rolle spielen Pflichtteile bei der Vermögensweitergabe?

Pflichtteile sind gesetzlich festgelegte Mindestanteile, die bestimmten Erben wie Kindern oder Ehepartnern zustehen. Auch wenn der Erblasser diese Personen im Testament nicht bedacht hat, haben sie dennoch Anspruch auf ihren Pflichtteil. Der Pflichtteil beträgt in der Regel die Hälfte des gesetzlichen Erbteils. Relevant sind dabei beinahe alle größeren Schenkungen, die im Laufe des Lebens in der Familie gemacht worden sind.

Können Sie uns etwas über die Vorsorgevollmacht und ihre Bedeutung im Kontext der Vermögensweitergabe erzählen?

Eine Vorsorgevollmacht ist eine wichtige Maßnahme, um sicherzustellen, dass im Falle der Entscheidungsunfähigkeit eine vertrauenswürdige Person die notwendigen Entscheidungen treffen kann – und nicht etwa ein vom Gericht kontrollierter Erwachsenenvertreter. Eine Vorsorgevollmacht kann nicht selbst geschrieben werden.

Welche steuerlichen Aspekte sollten bei der Vermögensweitergabe berücksichtigt werden?

Bei der Vermögensweitergabe spielen steuerliche Aspekte eine große Rolle. Schenkungen und Erbschaften können steuerliche Vorteile bieten, wenn sie richtig geplant sind. Es ist wichtig, sich frühzeitig über die geltenden Steuervorschriften zu informieren und gegebenenfalls Expertenrat einzuholen, um die steuerliche Belastung zu minimieren.

Was ist Ihr abschließender Rat für unsere Leser?

Mein Rat ist, sich frühzeitig und in Ruhe mit dem Thema Vermögensweitergabe zu beschäftigen. Es ist wichtig, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um spätere Probleme vorzubeugen. Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen und ziehen Sie Experten wie Notare, Steuerberater und Banken hinzu. Denn geregelt ist geregelt.

Vielen Dank, Herr Gradl, für diese wertvollen Informationen und Ihre Zeit.

Gern geschehen. Vielen Dank für das Gespräch.

 

Auch unser interner Experte Herr Albert Heilingbrunner teilt sein Wissen zum Thema Vermögensweitergabe mit uns. Herzlich willkommen, Herr Heilingbrunner.

Guten Tag und vielen Dank für die Einladung.

Herr Heilingbrunner, welche Rolle spielt die Bank bei der Vermögensweitergabe?

Die Bank übernimmt mehrere Rollen: als Initiator und Impulsgeber, als Vermittler zwischen dem Kunden und Experten wie Notaren, Steuerberatern und Rechtsanwälten sowie als Abwickler der Vermögensübertragung. Wir bieten eine umfassende Betreuung und unterstützen unsere Kunden durch regelmäßige Beratungsgespräche und die Teilnahme an exklusiven Veranstaltungen.

Welche Vermögenswerte sind besonders relevant bei der Vermögensweitergabe?

Zu den relevanten Vermögenswerten gehören Sparbücher, Wertpapiere, Immobilien, Versicherungen, Schmuck, Antiquitäten und Unternehmensanteile. Es ist wichtig, eine vollständige Liste aller Vermögenswerte zu erstellen, um den Überblick zu behalten und eine gezielte Übergabe planen zu können.

Wie können Sparbücher und Goldbestände sinnvoll weitergegeben werden?

Sparbücher können im Testament konkret benannt und bestimmten Personen zugewiesen werden. Bei Goldbeständen sollte man darauf achten, dass diese sicher gelagert und dokumentiert sind. Eine genaue Inventarliste kann helfen, die Werte zu übergeben und Missverständnisse zu vermeiden. Zudem sollte man sich über steuerliche Aspekte und mögliche Gebühren informieren.

Was sind typische Herausforderungen bei der Vermögensweitergabe?

Typische Herausforderungen sind die korrekte Dokumentation der Vermögenswerte, die Berücksichtigung der Pflichtteile und die Einhaltung steuerlicher Vorschriften. Es kann auch emotional herausfordernd sein, weil es um persönliche und familiäre Beziehungen geht. Hier ist eine klare Kommunikation mit den Erben und eine professionelle Beratung besonders wichtig.

Wie geht die Raiffeisenbank Perg mit diesen Herausforderungen um?

Wir bieten eine ganzheitliche Betrachtung der Vermögens- und Lebenssituation unserer Kunden, entwickeln individuelle Veranlagungsstrategien und passen diese bei Bedarf an. Wir nutzen ein Netzwerk von regionalen Spezialisten und internationalen Analysten, um unseren Kunden die bestmögliche Beratung zu bieten. Zudem legen wir großen Wert auf persönliche Betreuung und langfristige Zusammenarbeit.

Welchen Rat geben Sie unseren Lesern, die sich mit dem Thema Vermögensweitergabe beschäftigen?

Mein Rat ist, sich frühzeitig und umfassend mit dem Thema zu beschäftigen. Erstellen Sie eine detaillierte Liste Ihrer Vermögenswerte, sprechen Sie mit Ihren Angehörigen und holen Sie sich professionelle Unterstützung. Eine gut durchdachte Planung kann viele Probleme vermeiden und sicherstellen, dass Ihr Vermögen nach Ihren Vorstellungen weitergegeben wird.

Vielen Dank, Herr Heilingbrunner, für diese wertvollen Informationen und Ihre Zeit.

Sehr gern. Vielen Dank für das Gespräch.

Für weiterführende Informationen und individuelle Beratung stehen Ihnen die Experten der Raiffeisenbank Perg gerne zur Verfügung. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!